Nachwuchs-Ingenieure in Aktion- Jugendliche bauen eigene E-Wheel-Boards

Ried. Zwölf Jugendliche haben im September in der KreativWerkstatt Ried ein besonderes Technikprojekt umgesetzt: In Zweier-Teams bauten sie ihre eigenen elektrischen Balanceboards, sogenannte E-Wheel-Boards. Innerhalb weniger Tage entstanden sechs futuristische Sportgeräte, die sich wie eine Mischung aus Skateboard und Hoverboard fahren lassen.
Das Ziel des Projekts war es, Jugendlichen moderne Technik praktisch erlebbar zu machen – Technik, wie sie in ähnlicher Form auch in E-Autos oder E-Bikes eingesetzt wird. Die Jugendlichen sollten erleben, dass sich auch komplexe Entwicklungen mit Kreativität und Teamarbeit selbst umsetzen lassen.
Initiiert wurde das Projekt von Felix Wolf, Mitglied der KreativWerkstatt. Gemeinsam mit sieben ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren mit technischem Hintergrund begleiteten sie die Jugendlichen durch alle Arbeitsschritte – von der Planung bis zur ersten Testfahrt.
Der Weg zum fahrbereiten Board war anspruchsvoll: Zunächst entwarfen die Teilnehmenden Bauteile wie Bumper oder Gehäuseabdeckungen am Computer. Anschließend wurden die Teile im 3D-Drucker oder mit dem Lasercutter hergestellt. Parallel dazu beschäftigten sich die Jugendlichen mit der Elektronik – von der Parametrierung des Batteriemanagementsystems über den Anschluss der Sensoren bis zur Programmierung der Steuerung. Am 3. Oktober konnten schließlich die ersten erfolgreichen Testfahrten stattfinden.
Die Boards bieten mit einer Akkuladung bis zu zwei Stunden Fahrspaß und erreichen theoretisch Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Um die Sicherheit der jungen Fahrerinnen und Fahrer zu gewährleisten, wurden die Systeme per Software auf ein niedrigeres Tempo begrenzt.
„Solche Boards kosten normalerweise mehrere tausend Euro pro Stück“, verriet Initiator Felix Wolf. „In der KreativWerkstatt konnten die Jugendlichen dieselbe Technik – Controller, Akkus und Motoren – selbst zusammenbauen, programmieren und ausprobieren. Dadurch entstand auch ein tiefes Verständnis für die Funktionsweise.“
„Es war beeindruckend zu sehen, wie konzentriert die Jugendlichen gearbeitet haben und wie stolz sie auf ihre Ergebnisse waren“, berichtet Paul Graf, Vorsitzender der KreativWerkstatt Ried.
„Besonders hat es uns gefreut, dass die Gruppe nicht nur aus Jungs bestand, sondern auch vier Mädchen die Gelegenheit nutzten“, ergänzt Mentor Christian Möller.
Für die Jugendlichen war das Projekt mehr als nur ein Bastelkurs: Sie erlebten, wie man mit Teamgeist technische Probleme löst, selbstständig Lösungen findet und am Ende etwas Eigenes schafft, das auch wirklich funktioniert.
Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Wilhelm Stemmer Stiftung, des Wittelsbacher Land Vereins im Rahmen des Bürgerengagement-Programms, der Stadtsparkasse Augsburg sowie des Kreisjugendrings Aichach-Friedberg. Für große Freude sorgte außerdem das Rieder Dönerhaus, das die Jugendlichen und Mentor*innen an den Bautagen kostenlos mit Essen versorgte.
Geplant ist, die Boards künftig auch Mitgliedern der KreativWerkstatt zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich werden Fahrtrainings angeboten, und es gibt bereits Ideen für Erweiterungen wie Beleuchtung oder App-Anbindung. So bleibt das Projekt lebendig und sorgt auch in Zukunft für Begeisterung.





